“Es fehlt das Umsetzen! Das Wissen und die Möglichkeiten
sind da. Es passiert in der Mitarbeitergewinnung aber
halt nichts von alleine.”
Nachdem ich diesen Satz gesagt habe, blicke ich in die Runde.
Der Gesichtsausdruck der meisten Zuhörer der Podiumsdiskussion
ist eine Mischung aus Ärger und schlechtem Gewissen.
Mehr Ärger als schlechtes Gewissen schätze ich spontan.
Das Erste was in mir hochkommt ist Verständnis. Schließlich bin
ich selbst jahrelang auf ihrem Stuhl gesessen und habe ein
Handwerksunternehmen geleitet. Und wenn’s richtig brummt hast
du schon mal das Gefühl, du fährst Achterbahn – ohne Anschnallbügel!
Du versuchst einfach nur oben zu bleiben …
Was ich aber auch weiß: Wenn du Zukunftsthemen immer auf die
“lange Bank” schiebst, wirst du es irgendwann bereuen.
Deswegen schreibe ich diesen Artikel für dich, damit du beim
Zukunftsthema Mitarbeitergewinnung endlich ins Umsetzen kommst.
Los geht’s …
Prioritäten setzen
Worin fast alle Unternehmen richtig stark sind, ist das Klagen über
den Fachkräftemangel! Am meisten Spaß macht das gemeinsam.
Da kann man sich dann so richtig im Elend des Fachkräfte- und
Azubimarktes suhlen und die Schuld prima den Anderen zuschieben.
(Ich spitze etwas zu, aber ich denke das braucht es in diesem Artikel
einfach mal …).
Gedanklich geben wir diesem Problem also durchaus Priorität.
Wohl gemerkt dem Problem! Denn der Weg zur Lösung wird mit
weitaus weniger Priorität und somit Zeit belohnt. Es sind halt andere
Dinge wichtiger. Und umsetzen dauert eben länger als beschweren.
Doch wir brauchen diese Priorität. Wir brauchen sie gedanklich und
in deinem Kalender.
Hast du wirklich ein Fachkräfte- und Azubiproblem?
Glaubst du, das es die Zukunft deines Unternehmens beeinflusst?
Zweimal mit “Ja” geantwortet?
Dann setze dieses Thema jetzt auf deine Prioritätenliste.
Priorität heißt in diesem Fall, es steht in deinem Kalender!
Und sei es am Anfang nur ein Termin pro Woche von einer Stunde.
Aber es steht in deinem Kalender und hat damit Priorität. Du ziehst
diese Stunde durch und tust etwas für deine Mitarbeitergewinnung.
Das klingt erstmal profan, aber ohne diese Maßnahme wirst du
das Umsetzen nicht schaffen.
Kleine Zwischenziele
Ja und dann? Dann sitze ich eine Stunde da, oder was? Was soll
ich denn dann für meine Mitarbeitergewinnung umsetzen?
Berechtigte Frage!
Ich gehe in diesem Artikel jetzt mal davon aus, dass du bereits über
Wissen rund um dieses Thema verfügst.
(Falls nicht, findest du eine Menge davon hier auf meinem Blog,
im Podcast etc.).
Was du dann machst ist folgendes: Du setzt dir Zwischenziele.
Am Anfang am besten kleine To-Do’s, die du schnell abarbeiten
kannst. Das schafft kleine Erfolgserlebnisse – die sind wichtig.
Ein Beispiel:
Nehmen wir an, du möchtest eine gute Karriereseite über dich
als Arbeitgeber ins Netz bringen. Dann schreibe nicht
“Karriereseite erstellen” auf deine To-Do-Liste sondern untergliedere
dieses Ziel. Vielleicht so:
- Webagentur anrufen
- Einverständniserklärung Mitarbeiter für Bilder
- Fotograf anrufen
Das kannst du in deiner Stunde problemlos erledigen und die
Sache kommt ins Rollen. So machst du das mit allen deinen
“großen Zielen”.
Zum Thema “Karriereseite” erstellen gibt’s übrigens ein
kostenfreies Online-Seminar von mir. Stichwort “Wissen” und so …
Mitstreiter suchen
Dieser Tipp zum Umsetzen ist nicht Jedermanns Sache, aber er wirkt.
Suche dir einen oder mehrere Mitstreiter, die das gleiche Ziel verfolgen
wie du. Ich nenne das gerne das “Weight-Watchers-Prinzip”. Die machen
das ganz genauso. Die Gruppe sorgt dafür, dass du motiviert bleibst.
Gegenseitig Tipps und Ideen auszutauschen hilft natürlich auch.
In deinem Fall macht es zum Beispiel Sinn, wenn du dich mit zwei
Unternehmen aus anderen Branchen gedanklich zusammenschließt.
Tauscht euch immer mal wieder aus und erstellt euch einen gemeinsamen
Online-Speicher. Ihr könnt euch natürlich auch persönlich treffen,
womit wir wieder bei den Weight-Watchers wären, aber das kostet
halt die meiste Zeit. Und genau das war ja dein Problem, oder? … 😉
Dran bleiben
Total unsexy, ich weiß. A…hbacken zusammen kneifen und durchziehen!
Ja, das gehört zum erfolgreichen Umsetzen einfach dazu. Und alles was
du bis jetzt gelesen hast, ist darauf ausgelegt, dass dir das so leicht wie
möglich fällt. Aber es wird Tage geben, da passt dir die Stunde in deinem
Kalender so gut, wie ein platter Reifen auf einer einsamen Landstraße.
Mach’s trotzdem!
Eben weil das so schwer ist, boomen die ganzen
“Bling-Bling-Online-Recruitung-Buden”, die dir Mitarbeitergewinnung
ohne Aufwand versprechen. Ganz schnell geht’s natürlich noch obendrein.
Dieser Weg führt dich in ein Hamsterrad – ein teures Hamsterrad.
Weil du nie eigene Strukturen für deine Mitarbeiter- und Azubigewinnung
schaffst. Genau das ist fatal! Ich kann dir diesen Teil der Umsetzung
nicht leichter machen. Er gehört zum Aufbau einer wirklich anziehenden
Arbeitgebermarke einfach dazu. Vielleicht motiviert dich das:
Es wird mit der Zeit immer leichter und der Aufwand nimmt
immer weiter ab, während dein Kontaktzahlen zunehmen!
Klingt das gut für dich? Dann leg los …
Öffentlich machen
Dieser fünfte, ist sowas wie ein Zusatztipp. Er ist eine Art Ergänzung zum
“Mitstreiter suchen”. Mach dein Ziel öffentlich. Berichte anderen
darüber was du vorhast. Mir persönlich hat das beim Schreiben meines
ersten Buches sehr geholfen. Wenn du das erste Mal ein Buch schreiben
willst, brauchst du einen sehr langen Atem. Dabei im Hinterkopf zu haben,
dass du es bereits zehn Menschen erzählt hast, kann ein zusätzlicher
Ansporn sein. Du könntest zum Beispiel deinen bestehenden Mitarbeitern
und Azubis erzählen, dass Mitarbeitergewinnung in Zukunft bei euch
oben auf der Prioritätenliste steht. Und wer weiß, vielleicht findet sich
der eine oder andere Mitarbeiter, der dich unterstützt. Dann werden aus
der einen Stunde pro Woche, schnell zwei oder drei …
Achtung: Wenn du deine Mitarbeiter informierst, dann solltest
du dir sicher sein, dass du das Umsetzen wirklich durchziehst.
Mitarbeitergewinnung wirklich umsetzen – Das Fazit
Mein Fazit ist kurz und knackig: Du schaffst das auch!
Du wirst dich zu DEM Arbeitgeber und Ausbilder in deiner Region
entwickeln. Du wirst die Mitarbeiter und Azubis gewinnen, die dich
wirklich voran bringen. Ja, du!
Fang einfach an. Nur Taten bringen Ergebnisse.
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